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Walter Herke

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Letzte Aktualisierung: 22.11.2024

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Schneider, Der Heiland deutsch : Eine gegenwartsnahe Darbietung der Botschaft Je…

Schneider, Der Heiland deutsch : Eine gegenwartsnahe Darbietung der Botschaft Je

Schneider, Georg (Pfarrer in Stuttgart): Der Heiland deutsch : Eine gegenwartsnahe Darbietung der Botschaft Jesu. 2., umgearbeitete Aufl., Stuttgart, Verlag von A. Bonz’ Erben, (1937). 8° (20x13), 240 S., blauer Oln mit weisser Titelprägung, nahezu ungelesen, schönes gepflegtes Exemplar,


auf Vorsatz handschriftliche Kommunionswidmung des Verfassers ‚[Name] / Zur Erinnerung an die Konfirmation / in der / Schloßkirche zu Stuttgart / Stadtpfarrer Schneider‘.–

’Deutsche’ Schau des Evangeliums; der Verfasser beklagt im Vorwort, er ‚wurde einem Lehrzuchverfahrten (im XX. Jahrhundert!‘ unterzogen, seines kirchlichen Amtes enthoben, weil er sich „in einem unaufhebbaren Gegensatz zur Botschaft der Kirche“ befinde’.–

Auf Grund der seiner Meinung nach positiven Entwicklung im sozialen Bereich nach der Machtübername der Nationalsozialisten schloss er sich 1933 den Deutschen Christen (DC) an. 1934 verschärfte er seine Angriffe auf die Kirchenleitung. Mitte der 1930er Jahre war er in Stuttgart so bekannt, dass sogar Menschen aus anderen Kirchengemeinden zu seiner Predigt kamen. (Es muss hier bemerkt werden, dass sich die evangelische Landeskirche nicht von den Deutschen Christen vereinnahmen ließ und mit zur tragenden Säule der BK innerhalb des Deutschen Reiches gehörte) Nach der Spaltung der Deutschen Christen setzte sich in Württemberg die von Georg Schneider mit ins Leben gerufene ‚Volkskirchenbewegung DC‘ durch. Sie schloss sich 1937 mit anderen Gruppen zur ‚Nationalkirchlichen Einigung DC‘ zusammen. Die Nazis unterstützen Schneiders Volkskirche und überließen ihnen 1936 die beiden Kirchen in Stuttgart im Alten Schloss und in Bad Canstatt. Sie unterstützen die Volkskirche auch finanziell. Sie erhielt bis Kriegsende jährlich 75.000 Reichsmark. 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP, welche aber 1939 abgelehnt wurde. Im Oktober 1939 wurde Schneider zum Kriegsdienst eingezogen. 1943 wurde Schneider in Süditalien schwer verletzt und musste 13 Monate im Lazarett verbringen. Bei Kriegsende kam er in englische Gefangenschaft und wurde in ein Lager nach Ägypten gebracht, wo er als Lagerpfarrer arbeiten durfte. Anfang 1947 kehrte er wieder zu seiner neunköpfigen Familie zurück, die mittlerweile in Gailenkirchen wohnte (heute ein Stadtteil von Schwäbisch Hall) Er befand sich 1947 im Wartestand und wollte wieder sofort in den Kirchendienst eingestellt werden, was man aber nicht gestattete, bevor das Entnazifizierungsverfahren nicht abgeschlossen war. 1949 fand dieses Verfahren statt, und aus dem braunen Pfarrer und Agitator wurde jetzt ein Mann, der nicht belastet war. Da die Landeskirche von ihm als dem einstigen geistigen Führer der DC einen Widerruf ohne Einschränkung verlangte, Schneider dies aber ablehnte, wurde er 1952 mit einer Pension in den Ruhestand versetzt.–

EUR 50,-- 

Schneider, Der Heiland deutsch : Eine gegenwartsnahe Darbietung der Botschaft Je
Schneider, Der Heiland deutsch : Eine gegenwartsnahe Darbietung der Botschaft Je